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Im Gespräch
mit Rainer Wapelhorst, Einrichtungsberater bei Seipp Wohnen in Tiengen
Die Redaktion: Herr Wapelhorst, haben Sie gut geschlafen?
RW: Ausgezeichnet.
Die Redaktion: Wie wichtig ist guter Schlaf?
RW: Wir verbringen ungefähr ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Schlafen macht gesund, munter – und schön. Die nächtliche Ruhe ist die wichtigste Regenerationsquelle für Körper, Geist und Seele. Bei Schlafmangel sinkt unsere Leistungsfähigkeit zum Teil erheblich, er wirkt sich auf Dauer ungesund auf das ganze Immunsystem aus.
Die Redaktion: Nehmen wir an, wir sind potentielle Kunden.
Welche Matratze empfehlen Sie uns?
RW: Zuerst würde ich mit Ihnen über Ihre Schlafbedürfnisse und –gewohnheiten sprechen. Das ist ein sehr persönliches Thema, aber es bildet die Grundlage für guten Schlaf. In der Beratung interessieren uns am Anfang vor allem die harten Fakten wie Körpergewicht und –größe sowie die Frage, ob Sie Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer sind. Im Vordergrund steht die richtige Ergonomie, denn die falsche Matratze kann Ihnen schaden. In einer Beratung würde ich Ihnen im nächsten Schritt Begriffe wie „Taschenfederkern“, „Latex“, „Kaltschaum“, „Viscoelastischer Schaum“ oder „Ober- und Untermatratze“ erklären. Für jeden Schlaftypen gibt es die passende Matratze.
Die Redaktion: Könnten wir die Matratze, die für uns infrage käme,
bei Ihnen ausprobieren?
RW: Wir haben in unserem Haus in Tiengen ein eigenes Matratzenstudio eingerichtet. Hier können Sie in entstpannender Atmosphäre die unterschiedlichen Matratzentypen und Härtegrade probeliegen. Eine Matratze sollte immer liegend getestet werden. Gute Matratzen haben einen Mehrzonenaufbau. Der Schulter- oder Beckenbereich muss ganz anders abgestützt werden als zum Beispiel die Beine oder der Kopf, denn Sie wollen ja Ihre Wirbelsäule im Schlaf optimal entlasten. Die Wirbelsäule sollte gerade liegen, also muss der Körper in den verschiedenen Zonen unterschiedlich tief in die Matratze einsinken können. Entscheidend dafür ist auch der Härtegrad, der sich nach Ihrem Körpergewicht richtet. Natürlich dürfen Sie auch in beiden Einrichtungshäusern verschiedene Schlafsysteme ausprobieren.
Die Redaktion: Was ist noch zu beachten, um zu einer gesunden, erholsamen Nachtruhe zu kommen?
RW: Die Matratze muss zum Einlegerahmen und zum Bett passen. Deshalb sprechen wir von Schlafsystemen. Unsere Hersteller bieten Schlafsysteme aus einem Guss an, das heißt die verschiedenen Bettenteile sind vom Gestell über Rahmen und Matratze konzeptionell aufeinander abgestimmt. Wir haben aber bei den meisten Betten auch die Möglichkeit zu kombinieren. Unsere Matratzen können fast immer in ein bestehendes Bett integriert werden.
Die Redaktion: Es sind also auch beim Design dem Schlaf keine Grenzen gesetzt?
RW: Unser Sortiment im Schlafbereich geht weit über die reine Matratzenberatung hinaus. Angefangen beim Bett über Kleiderschränke und Ankleidesysteme, Beleuchtung, Bodenbeläge und Vorhänge bis hin zu Auflagen, Decken, Kissen und Bettwäsche können wir Ihr Schlafzimmer so gestalten, dass es im wahrsten Sinne des Wortes traumhaft wird.
Die Redaktion: Verraten Sie uns den aktuellen Bettentrend?
RW: Man schläft gern wieder hoch. Im Trend liegen momentan amerikanische Betten mit extra hohen Doppelmatratzen, bei denen man zum Schlafen hinauf- und beim Aufstehen hinabsteigt.

Der kleine Traumplaner
- Bonellfederkern: einzelne Federn liegen aneinandergereiht mit Drähten verbunden in der Matratze.
- Taschenfederkern: Federn in verschiedenen Stärken werden in einzelne Taschen ohne weitere Fixierung genäht und mit Schafwolle, Seide, Latex o.a. abgedeckt. Vorteil: punktuelles Liegen.
- Kaltschaum: im Kaltschäumverfahren hergestellter Block, gute Eignung für Allergiker und Kinder.
- Latex: Schaum aus natürlichem Kautschuk mit synthetischen Anteilen. Bei Seipp mit bis zu 90% Latexanteil erhältlich.
- Viscosana: thermoelastischer Spezialschaum aus der Raumfahrttechnik, passt sich durch Aufnahme von Körperwärme an die Körperform an. Gut geeignet für Dauerliegen.
- Lycragewebe ermöglicht ein tieferes Einsinken von Becken und Schulter für Seitenschläfer.
- Auflagen: Der schlafende Mensch verliert durchschnittlich ½ bis 1 L Körperflüssigkeit pro Nacht. Bezüge sind auf Wunsch abnehmbar und waschbar und schonen die Matratze.
- Matratzenschoner wirken schonend zwischen Matratze und Lattenrost.
- Austausch: Matratzen sollten aus hygienischen Gründen nach 10 Jahren ausgetauscht werden.
- Kinder: schlafen bis zu einem Körpergewicht von ca. 45 kg am besten auf Kaltschaum- oder Latexmatratzen.
- Allergiker schlafen auf Matratzen mit geeigneten Bezügen, in der Regel abnehmbar und ohne Naturmaterialanteil.
- Elektrosmog: Elektrisch verstellbare Betten sind mit Netzfreischaltung ausgerüstet. Es fließen nur 12 V Strom, während die Untermatratze verstellt wird.
- Metall: Das in Federkernen enthaltene Metall ist gesundheitlich unbedenklich – es entspricht dem natürlichen Magnetfeld der Erde. Varianten aus ofen- oder elektrovergüteten Federn bauen kein Magnetfeld auf – erhältlich bei Seipp Wohnen.
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herausgegeben von Seipp Wohnen, versteht sich als Medium für Designinteressierte.
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