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Ingo Maurer
Dem Typographen und Grafiker Ingo Maurer ging es nach seiner Berufsausbildung nicht anders als den meisten von uns: Er musste seine Familie ernähren. 1965 entwarf er erste Leuchten in der klassischen Lampenfuß-Lampenschirm-Variante, also eher konventionelle, gut verkäufliche Stücke.
Biografie
- geb. 1932 auf der Insel Reichenau als Sohn eines Bodenseefischers
- Ausbildung als Typograph und Grafikstudium in München
- In den 60er Jahren dreijähriger USA-Aufenthalt, Arbeit als Grafikdesigner
- 1966 Bulb, aufgenommen in die Ausstellung des MoMa, New York
- 1983 Entwicklung des Niedervoltsystems YaYaHo, 1985 Installation von YaYaHo im Centre Pompidou, Paris
- 1986 Entwicklung des Touch-Tronic-Transformators
- Seit 1996 Entwicklungen im Bereich LED
- 2008 OLED
- Ingo Maurer lebt heute in München, wo er ein Studio mit 60 Mitarbeitern unterhält.
Umso beeindruckender ging 1966 sein revolutionärer, die klassische Lampenwelt auf den Kopf stellender Entwurf Bulb an den Start und wurde prompt zu einem weltweiten Erfolg. Bereits wenige Jahre später nahm das Museum of Modern Art Bulb in seine Ausstellung auf. Maurer zeigte schon damals seine Affinität zur Glühbirne, die ihn bis heute leidenschaftlich beschäftigt.
In den 70er und 80er Jahren folgten zahlreiche Entwürfe und Entwicklungen, die das Unternehmen Maurer an den Rand des finanziellen Ruins brachten. Die Rettung brachte ein weiterer bahnbrechender Entwurf: Die Entwicklung des Niedervoltsystems YaYaHo (bei Seipp in Tiengen als dreiseiliges Lichtobjekt über drei Etagen zu sehen) schuf die Grundlage für weiteres Wachstum und neue Entwicklungen.
Der Lichtpoet
Die Entwürfe von Ingo Maurer werden oft als leicht und flüchtig beschrieben. Wie kaum ein anderer versteht er es, dem Licht bestechende Formen und eine eigene Sprache zu geben. Zu Recht gilt er als der Lichtpoet.
Während seine Entwürfe seit den 90er Jahren eine zunehmend künstlerische Richtung einschlagen, ist Maurer mit seinem Team doch immer auf der Suche nach neuen Technologien. Seine Ideen im Bereich der Leuchtdioden-Technik (LED) nahmen schon 1996 konkrete Formen an.
Bei allen internationalen Auszeichnungen und Ausstellungen bleibt Ingo Maurer seinen Wurzeln treu: Wie kein anderer setzt er sich immer wieder mit der Glühbirne auseinander. Er bezieht klar Stellung zum aktuellen Verbot der EU und arbeitet doch rastlos an Möglichkeiten, die warme Leuchtkraft der Glühbirne in anderen Leuchtmitteln wieder zu beleben. Auch in diesem Herbst hat er erneut eine Vorreiterfunktion übernommen. Bei dem just vorgestellten Prototypen des Leuchtmittels Woonderlux versteckt sich in der Fassung einer Glühlampe eine Leuchtdiode, die den leeren Glaskolben zum Leuchten bringt.
Lacrime del Pescatore
Ein taunasses Fischernetz, das in der Morgensonne funkelt, war das Vorbild für Ingo Maurers Lichtobjekt „Lacrime del Pescatore“. Drei mit insgesamt 350 Kristallen besetzte Nylonnetze werden von einer seperaten Lichtquelle angestrahlt. Zu bestaunen bei Seipp Wohnen in Waldshut im Weihnachtsschaufenster.
Links und Tipps
- Interview ohne Worte aus dem Online-Magazin der Süddeutschen Zeitung
- Stellungnahme Ingo Maurer zum Glühbirnenverbot (PDF, 80 KB)
- Eine Produktauswahl von Ingo Maurer finden Sie auf unserer Website