Auf zwei Beinen steht´s sich gut:

Studium und Beruf – eng verzahnt

Es gibt Dinge, die sprechen einfach für sich. Zum Beispiel das neue Ausbildungsangebot an der Fachschule des Möbelhandels: Ein anspruchsvolles, branchenbezogenes Studium, kombiniert mit einer soliden Berufsausbildung, abgeschlossen in gerade einmal 36 Monaten, führt zu insgesamt drei staatlich anerkannten Abschlüssen.

Götz Ladendorf, Ausbildungsleiter und Anne Paul, Studentin

Götz Ladendorf (Ausbildungsleiter der Seipp Wohnen GmbH) und Anne Paul (Studierende der Seipp Wohnen GmbH)

Ehrgeizige junge Leute mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife qualifizieren sich zur Kauffrau /-mann im Einzelhandel, erhalten die Ausbilderqualifikation und werden zugleich zu "Staatlich geprüften Betriebswirten (Fachrichtung Möbelhandel)". Sie schaffen sich so eine sichere Basis für den beruflichen Erfolg. Denn schließlich sind sie bereits in solchen Unternehmen verankert, die sich gute Leute frühzeitig als Führungsnachwuchs sichern wollen.

Wer sind die neuen Studierenden? Hier lohnt sich ein Blick in die neue Klasse. Wir sprachen mit drei Studierenden, die seit wenigen Tagen die Möfa-Schulbank drücken.

Ausbildung bei Seipp

Seipp Wohnen bildet aktuell 13 junge Menschen aus. Neben neun Auszubildenden zum/r Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel und zwei Praktikanten absolvieren zwei Studenten der Berufsakademie in Lörrach und der Fachschule des Möbelhandels in Köln ihre Praxiszeiten im Möbelhaus.

Moefa: Sie trauen sich eine anspruchsvolle Ausbildung zu. Über welche bisherigen Qualifikationen verfügen Sie?

Anne Paul: Wie die anderen hier auch habe ich zuerst mein Abitur gemacht und dann nach einer Orientierungsphase im Februar 2009 die Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei Seipp Wohnen, einem Mitglied der "Creativen Inneneinrichter", in Waldshut-Tiengen begonnen. Ich freue mich, dass Seipp Wohnen es mir ermöglicht hat, diese Ausbildung jetzt mit dem dualen Studiengang an der Möfa zu kombinieren.

Moefa: …und an einer Tätigkeit in der Einrichtungsbranche reizt Sie?

Anne Paul: …eindeutig die Vielfalt beruflicher Möglichkeiten, die geforderte Kreativität, der Umgang mit vielen interessanten Menschen.

Janina Gilbert: Mich hat der Gedanke fasziniert, anderen Menschen Wohnräume zu schaffen, in denen sie sich wohlfühlen. Im elterlichen Betrieb habe ich hierzu erste Erfahrungen gesammelt. Während des Studiums möchte ich aber nicht ausschließlich dort arbeiten, sondern die Branche auch von der Herstellerseite kennen lernen. Dazu würde ich gern Praktika bei einigen unserer Hersteller, wie Walter Knoll, interlübke oder Cor machen.

Moefa: Damit sind wir bei Ihren Erwartungen, die Sie an die Ausbildung haben. Natürlich möchte die Möfa, dass Sie in drei Jahren sagen: „Das hat sich wirklich gelohnt. Gut, dass ich die Zeit investiert habe.“ Was sollte geschehen, damit Sie genau das guten Gewissens sagen können?

Michael Müller*: Aus meiner Sicht ist nichts schlimmer, als eine Ausbildung abzuschließen und man kann dann das gesammelte Wissen überhaupt nicht anwenden. Ich stelle mir umfassende Kenntnisse vor, die deutlich helfen, solche späteren Praxisschocks weitgehend zu vermeiden. Denn selbstverständlich wollen wir alle hier zukünftige berufliche Anforderungen überzeugend meistern. Meiner Meinung nach geht deshalb auch der Trend zum dualen Studium.

Moefa: Mit dem branchenbezogenen Lernangebot der Möfa machen Sie sich erst gerade vertraut. Welche Erfahrungen haben Sie denn bereits in den Unternehmen gemacht?

Anne Paul: Bei Seipp Wohnen erhalte ich die Möglichkeit, das ganze Firmenspektrum kennen zu lernen. Das wird mir helfen, die Zusammenhänge der einzelnen Aufgabenbereiche zu verstehen.

Michael Müller*: Ich habe bei Porta Möbel in Bornheim meinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Denn ich war immer schon von großen Möbelhäusern fasziniert. Dort will ich zeigen, dass Engagement und Disziplin für mich keine Fremdwörter sind. Ich fühle mich wohl in meinem Unternehmen. Das ist für mich auch sehr wichtig.

Janina Gilbert: Ich werde im "Einrichtungshaus Gilbert + Kapfer", dem Betrieb meiner Eltern im oberpfälzischen Neumarkt, ausgebildet. Wir sind Teil der "Neumarkter Einrichter", einem sehr erfolgreichen Zusammenschluss mehrerer einrichtender Betriebe, die dem Kunden hochwertige Einrichtungs- und Wohnlösungen bieten. Später könnte ich mir vorstellen, diesen Zusammenschluss beispielsweise durch ein Planungsbüro zu ergänzen.

Moefa: Das klingt alles vielversprechend. Was wollen Sie für diese Chancen umgekehrt leisten? Mit welchen Erwartungen der Unternehmen sehen Sie sich konfrontiert?

Janina Gilbert: Wir wissen das alle: Es geht um die Aneignung fundierten Fachwissens, um verbindliches Auftreten…

Anne Paul: …und um selbständiges Arbeiten, Teamfähigkeit, Engagement.

Moefa: In der Tat. Denn eigentlich suchen Unternehmer aller Branchen immer wieder die gleichen Menschen: Junge, aufgeschlossene Leute mit Ehrgeiz. Angesichts schwächer werdender Jahrgänge ist das Potential hier nicht unerschöpflich. Die Schule wünscht Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg auf Ihrem weiteren Weg.

Text: Janina Gilbert, Anne Paul, Michael Müller (* = Name von der Redaktion geändert)
Foto: Claudia Peter, Anna Bonnen