Im Gespräch

mit Jochen Seipp, Geschäftsführer, u. a. verantwortlich für den betrieblichen Umweltschutz sowie Manuela Goldin-Franke, Umweltschutzbeauftragte bei Seipp Wohnen über deren Arbeit und das Seipp Engagement für die Umwelt.

Volker Seipp und Dorothea Sautter

Umweltschutz ist in aller Munde. Was hat es bei Seipp damit auf sich?

JS: Wer etwas für die Umwelt tut, liegt im Trend. Wir möchten mit unserem Engagement für die Umwelt jedoch mehr als nur im Trend liegen – Umweltschutz wird bei uns als grundlegender Wert verstanden, ist fest in der Unternehmensphilosophie verankert und wird alle drei Jahre durch einen externen Gutachter bestätigt. Dadurch profitieren unsere Kunden von umweltgerechten Kollektionen.

Das heißt, dass das Umweltengagement auch auf das Sortiment Einfluss nimmt?

MGF: Ja, richtig. Das Seipp Umweltteam prüft mithilfe von Lieferantenbefragungen die Umwelteigenschaften des Sortiments. Die Herstellerkollektionen, welche diese Kriterien erfüllen, erhalten eine Empfehlung, zu erkennen auf dem Etikett in unserer Möbelausstellung.

Wie muss man sich die Umweltarbeit im Alltag bei Seipp Wohnen vorstellen?

MGF: Wir haben ein betriebliches Umweltteam, welches sich aus Vertretern der Geschäftsführung und fast aller Abteilungen zusammensetzt. Das zehnköpfige Team trifft sich regelmäßig, um alle umweltrelevanten Themen zu besprechen. Im Rahmen des Umwelt-Management-Systems erstellen wir neben der Umwelterklärung auch eine Umweltbilanz. Die Einhaltung der definierten Ziele wird im Jahresplan überwacht. Die Inhalte sind sehr vielfältig. So geht es zum Beispiel um die Pflanzenvielfalt im Parkgelände aber auch um den Verbrauch von Papier oder Wasser.

Inwiefern ist das Thema Umweltschutz und Haustechnik beim Umbau des Waldshuter Einrichtungshauses mit eingeflossen?

JS: Grundsätzlich ist das Waldshuter Einrichtungshaus nach dem Umbau auf dem neuesten Stand der Technik. Durch den Einbau eines Mini-Blockheizkraftwerkes erwarten wir einen Rückgang des Energieverbrauchs von rund einem Drittel. Dieses Mini-Kraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, dabei wird aus dem Primärenergieträger (Erdgas) gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt.

MGF: Auch wurde beim Bau des Waldshuter Hauses damals schon um den bestehenden Baumbestand herum gebaut. Auch jetzt beim Umbau 2015 haben wir versucht, den Eingriff in die Natur so minimal wie möglich zu halten. Außerdem können Sie seit dem Umbau als Besucher auf dem Parkplatz mit Ihrem Elektroauto kostenlos Energie laden. Wir haben eine Stromtankstelle installiert. Zudem ist die komplette Grundbeleuchtung der Ausstellung mit neuester LED-Technik ausgestattet.

Das Thema „Transport und Logistik“ spielt bei Seipp Wohnen eine wichtige Rolle. Inwieweit kann dies in puncto Umwelt beeinflusst werden?

MGF: Wir wollen Umweltauswirkungen reduzieren, d.h. intern gilt es die eigenen Emissionen möglichst gering zu halten aber auch standortübergreifend soweit es geht Einfluss zu nehmen, z.B. auf die Produktion und Transporte unserer Hersteller. So achten wir auch bei der Neuanschaffung von LKWs auf die Einhaltung der Euro-6-Norm.

Sie können auf eine Menge Auszeichnungen zurückblicken. Wie geht es weiter?

JS: Seipp Wohnen bekam 1999 als erstes mittelständisches Möbelhaus in Europa das Öko-Audit-Zertifikat. Dieses umweltbewusste Verhalten wurde 2002, 2005 und 2008 mit der erfolgreichen Überprüfung des Umweltmanagements bestätigt. 2011 wurden wir nach EMAS III (Eco Management and Audit Scheme) revalidiert und sind diesbezüglich das einzige Einrichtungshaus in Deutschland. Auch dieses Jahr können wir auf eine erfolgreiche Revalidierung zurückblicken. Wir bleiben am Ball.


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