Seipp News | Wissenswertes über die großen Designer aus zwei Jahrhunderten, über Aktuelles aus der Welt des Einrichtens, Möbelkulturelles und mehr.


Poul Henningsen
- * 09.09.1894 in Odrup, Dänemark
- † 31.01.1967 in Hillerod, Dänemark
- Sohn einer Schauspielerin und eines Satirikers
- 1911 – 1917 Architekturstudium Frederiksberg und Kopenhagen (ohne Abschluss)
- Entwurf verschiedener Gebäude als freischaffender Architekt
- 1924 erste Tischleuchte für Louis Poulsen
- 1925 Vorstellung der ersten Leuchte der „PH-Serie“ in Paris
Poul Henningsen
Poul Henningsen hat nicht nur in Dänemark Kultstatus. Als außerehelicher Sohn einer Schauspielerin und eines Satirikers wuchs er in einem liberalen, oft von Schriftstellern besuchten Elternhaus auf. Vielleicht gründet sich darauf seine eigene literarische Schaffenskraft, denn Henningsen verfasste zahlreiche Artikel für Zeitschriften, Theatertücke, Gedichte und wurde Herausgeber eines politischen und kulturkritischen Magazins.
Nach einem abgebrochenen Architekturstudium widmete er sich zunächst der traditionellen funktionalistischen Architektur, bevor er sich dem Lichtdesign zuwendete.
Das elektrische Licht gab uns die Möglichkeit,
Poul Henningsen
in Licht zu schwelgen.
Henningsen, der im Zeitalter der Petroleumlampe aufwuchs, setzt sich zum Ziel elektrisches Licht zu kultivieren und mit seinen Leuchten eine ähnlich warme Lichtwirkung zu erzielen. Seine erste Tischleuchte mit drei Lampenschirmen aus opakem Glas entwirft er 1924. Die Leuchte wird auf der „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ in Paris 1925 mit Begeisterung aufgenommen und von Henningsen immer wieder weiterentwickelt. Der Hersteller Louis Poulsen gelangt mit der Produktion der PH Serie zu internationaler Bekanntheit.
PH – eine einleuchtende Geschichte
Sein ganzes Leben lang ging es Poul Henningsen darum, Leuchten mit blendfreiem Licht zu kreieren, die weiche Schatten werfen sowie den Lichtkegel auf die richtige Stelle lenken.
Poul Henningsen war der Erste, der sich auf wissenschaftlicher Basis mit dem Licht befasste und hierzu die logarithmische Spirale nutzte. Mit ihrer Hilfe und durch den Einsatz von Glas erzielte er eine gleichmäßige Verteilung des Lichts und eine diffuse Reflexion, sodass sich Blendeffekte und Schattenwirkung nach Wunsch beeinflussen ließen. Die Zahlenangaben bei der Modellbezeichnung beziehen sich auf die Größe der Schirmsegmente.

Die Hängeleuchte PH 2/1 und die Tischleuchte PH 2/1 gehören zur umfassenden Serie mit 3-teiligem Schirm. Die ersten, aus Metall bestehenden Modelle wiesen weiß, gold- oder silberfarben lackierte Innenseiten auf, je nachdem, ob das Licht diffus, warm oder kalt wirken sollte. Später wurden die 3-teiligen Schirme aus Glas gefertigt, sodass die Leuchten das Licht nicht nur nach unten, sondern auch in den Raum ausstrahlten.

Im Jahr 1958 kreierte Poul Henningsen das Modell PH 5, weil sich Form und Größe der Leuchtmittel ständig änderten. Das Modell PH 5 war eine Neuheit nach klassischem Vorbild, die sich zu der „typischen PH Leuchte“ entwickelt hat.
Unabhängig vom Aufhängungsort und dem eingesetzten Leuchtmittel wird man von dieser Leuchte nie geblendet.

Im Jahr 2013 wurde die PH 5 in vier neuen matten Farben vorgestellt. Mehr erfahren …
Der PH Zapfen ist ein klassisches Meisterstück, das Poul Henningsen vor mehr als 40 Jahren erschaffen hat. Die durchdachte Anordnung der Stahlbögen bestückt mit den 72 Kupferblättern ermöglicht, dass man die Leuchte von jedem Winkel aus ansehen kann, ohne die Lichtquelle in der Mitte der Zapfen zu sehen.