Seipp News | Wissenswertes über die großen Designer aus zwei Jahrhunderten, über Aktuelles aus der Welt des Einrichtens, Möbelkulturelles und mehr.
Stefan Diez
* 1971 in Freising
- Ausbildung zum Schreiner
- 1996 Abschluss Industriedesign an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
- seit 2003 eigenes Studio in München
- seit 2007 Professur für Industriedesign an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe
Portrait Stefan Diez
Seine Entwürfe sind vielseitig und preisgekrönt. Er gilt als Star des deutschen Möbeldesigns, doch sind seine Produkte auf den ersten Blick eher unspektakulär. Schnörkellos und ohne Wow-Effekte, strahlen sie eins aus: Innovation.
Vor seinem Studium des Industriedesigns absolvierte Stefan Diez eine Ausbildung zum Schreiner, ganz nach alter Familientradition. Er arbeitete als Assistent von Richard Sapper, später auch für Konstantin Grcic.
Seine Modelle fertigt er häufig aus Papier, die Entwürfe entstehen an der Werkbank. Dort tüftelt und probiert er, zum Teil über mehrere Jahre, testet auch völlig neuartige Materialien beispielweise aus der Automobilindustrie oder dem Flugzeugbau. In diesem Entstehungsprozess übt das Material einen entscheidenden Einfluss auf die logische Formgebung aus. Das Ergebnis behält einen Bezug zum Material und zu seinem eigentlichen Zweck. Mögliche Schwachstellen und Weiterentwicklungspotenziale des Produktes zeigen sich im Entstehungsprozess.
Das für Thonet entwickelte Holzstuhl-Programm 404 lehnt sich an die Bugholzklassiker an, die Stefan Diez ästhetisch und technologisch transformierte. Der Entwurf sollte an die Tradition anknüpfen, aber nicht wie früher von Hand gebogen werden. Entstanden ist ein Stuhl aus formverleimtem Material, produzierbar und erschwinglich. Die gebogene Kante der Sitzfläche, der große Radius der Beine und ihre knotenartige Verbindung und die der Rückenlehne an einem zentralen Punkt schaffen eine Kräfteverteilung, die die Rückenlehne leicht federn lässt. Für einen solchen Entwurf ist nur Holz als biegsamer, elastischer Werkstoff geeignet.
Konstruktionsskizzen 404
404 Stuhl
Design: Stefan Diez; Hersteller: Thonet
Seine Entwürfe in den Bereichen Industrie- und Möbeldesign wurden vielfach preisgekrönt, so zum Beispiel mit dem red dot award, dem iF product design award und dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland.
Dice, Wandgarderobe
Das neue Garderobenkonzept Dice von Schönbuch ist offen für viele Kombinationsmöglichkeiten. Schrank, Korpusse, Wandgarderobe, Sideboard, Truhe, Spiegel und Accessoires - die einzelnen Elemente können völlig frei zusammengestellt werden. www.schoenbuch.com
Design: Stefan Diez
Hersteller: Schönbuch
Material: Lackierte Korpuswände mit abgerundeten Ecken und stoffbezogenen Fronten, erhältlich in drei Farbwelten naturgrau, rötlichem warmgrau und bläulichgrau
ST10 Jean, Barhocker
Der Barhocker ST10 JEAN von e15 besteht aus einer Sitzfläche mit umlaufender Krempe, die beim Sitzen für besonderen Komfort und Halt sorgt. Die zwischen den vorderen Beinen verlaufende Verstrebung mit eingelassener Plastiklippe dient als Fußstütze und verleiht dem Barhocker Stabilität. www.e15.com
Design:Stefan Diez
Hersteller: e15
Material: Eiche furniertes Schichtholz, klar lackiert oder in den Farben signalweiß, verkehrsgrau, umbragrau, schwarz
Houdini, Stuhl
Houdini ist die ideale Ergänzung zu den Tischprogrammen von e15. Er wirkt leicht und ist es auch. Die gebogene Rückenlehne und die breite Sitzfläche bieten einen äußerst angenehmen Sitzkomfort. www.e15.com
Design: Stefan Diez
Hersteller: e15
Material: Eiche furniertes Schichtholz, klar lackiert oder in den Farben signalweiß, verkehrsgrau, umbragrau, schwarz
New Order, Regalsystem
New Order von Established & Sons ist ein variables Stecksystem aus pulverbeschichtetem Aluminiumrahmen. Die Basis kann mit Regalböden, Türen, Trennelementen, Tablaren und Rollen erweitert werden. www.establishedandsons.com
Design: Stefan Diez
Herstteler: Established & Sons
Material: Eiche furniertes Schichtholz, klar lackiert oder in den Farben signalweiß, verkehrsgrau, umbragrau, schwarz
Stefan Diez legt besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit seiner Designobjekte. Den Job des Designers sieht er auch darin, den Lernprozess zu unterstützen, dass der Weg des schnellen Konsums uns schadet.
Zusammen mit seiner Frau Saskia, einer renommierten Schmuckdesignerin, lebt und arbeitet er in München. Ihre gemeinsam entworfene Reisetasche „Papier“ aus Tyvek, einem Polyethylen mit hoher Dichte und zu 100 % recyclebar, wurde 2009 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber ausgezeichnet.